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Hopfen in der alten bäuerlichen Gesellschaft

Hopfenzapfen ernten
Ernte von Hopfendolden aus einer gefällten Hopfendolde. Ein Mann, zwei Frauen und ein kleines Mädchen. Halland.

Allmogens alte Hopfenhöfe sind längst verlassen. Etwas zu ändern?

Heute, am 24. August, ist der Bartholomäustag, der historisch gesehen den Beginn der Hopfenernte in Schweden markiert. Zu jedem Hof gehörte eine Hopfenfarm, deren Größe sich nach dem Bedarf an Bier und Süßigkeiten sowie der Steuerlast richtete.
Hopfen (Humulus lupulus L.) ist unsere einzige Kulturpflanze, die gesetzlich geregelt und damit streng kontrolliert ist. Im 17. und 18. Jahrhundert erreichte der Hopfenanbau in Schweden seinen Höhepunkt, als es Millionen von Hopfenpflanzen im Lande gab. Der Landvermesser notierte immer, wo sich Hopfenfarmen befanden. Noch heute sind auf diesen längst aufgegebenen Hopfenfarmen Hopfenpflanzen zu finden.
In Lindö, Gemeinde Torsås, in Småland, gibt es eine alte überwucherte Hopfenfarm, die der Legende nach von Nils Dacke selbst bepflanzt wurde.(Fabian Månsson, Die Wiege des Dackels) Die weiblichen Blüten des Hopfens werden schon seit dem Mittelalter zum Bierbrauen verwendet. Die Säure des Hopfens hat eine schwache antibiotische Wirkung gegen gram-positive Bakterien, was der Hefe hilft, sich zu entwickeln und die Würze zu einem guten Bier zu vergären.
Skåne. Hopfenpflücken zwischen Vånga und Näsum. Foto Gunnar Lundh 1937.
Skåne. Hopfenpflücken zwischen Vånga und Näsum. Foto: Gunnar Lundh 1937. CC-BY
Humle har även sedan urminnes tider använts som rogivande och sövande läkeört. Till medicinskt bruk är humlen känd för sin sömngivande effekt. Den stimulerar aptiten och matspjälkningen. Lokala skördetraditioner kunde så klart variera. Från Västergötland finns uppgifter om att man kunde börja skörda redan i slutet av juli, och från Småland finns uppgifter om att humlen skulle skördas före Allhelgonadagen. I Närke skördade man humlen i September. Även uppfattningen om hur mogen humlekotten skulle vara vid skörd skiljer sig i källorna, säger Nordiska museet. “Vissa rekommenderade att den skördas då den ännu är grön, och andra menade att den bör vara blekgul. Idag rekommenderar forskare vid Julita gård i Sörmland att humlekotten skördas då den är ljust limegrön och när lupulinkörtlarna blivit citrongula. Doften ska vara starkt aromatisk men inte lukta gräs.” Skörden går till så att man tar ner humlestången och plockar av de kottliknande honblommorna från revan. Revan kan lämnas kvar i humlegården att ruttna som gödsel.
Eine der wenigen verbliebenen schwedischen Hopfenfarmen, 1928. Övre Värnäs, Värmland
Eine der wenigen verbliebenen schwedischen Hopfenfarmen, 1928. Övre Värnäs, Älvdals härad, Värmland. Foto: G. Berg 1928. CC-BY
In Schweden scheint Hopfen seit dem 13. Jahrhundert angebaut zu werden, als verschiedene Bestimmungen über Hopfen in der Gesetzgebung auftauchen. So sind zum Beispiel Gesetzestexte erhalten, die sich mit Strafen für den Diebstahl von Hopfen beschäftigen. In Kristoffers landslag aus dem Jahr 1442 heißt es, dass jeder Bauer eine Hopfenfarm mit 40 Hopfen halten muss, und in Kalmar recess aus dem Jahr 1474 wurden die Anforderungen auf 200 Hopfen erweitert (Strese, Else-Marie; Tollin, Clas (2015)). Hopfen: das grüne Gold). Der König wollte sein Bier, und dann mussten die Untertanen nur noch gehorchen. Ein fiktives Beispiel, wie es bei der Hopfenernte zugehen könnte, stammt aus Fabian Månssons Romantrilogie Gustav Vasa und Nils Dacke Bd. 1, wo die Frau des Gerichtsvollziehers Malin und der Gerichtsvollzieher Pelle Humpe auf dem Hof des Bauern Germund Mola angekommen sind:

- Wie viel Hopfen haben Sie geerntet? Malin setzte ihre Fragen an Germund fort.

Germund hat eine Summe genannt. 'Das weiß übrigens der alte Richter', sagte er, 'denn er hat die Hälfte erhalten.

Malin stand auf, ihre Augen brannten.

- Halb! zischte sie. Sagtest du "die Hälfte", du Dieb? Wissen Sie nicht, dass alle Landwirte seit Jahren den gesamten in ihren Hopfengärten geernteten Hopfen an den Heiland abliefern? Glauben Sie nicht, dass der König das gleiche Recht hat wie ein gewöhnlicher Bürger? Der gesamte Hopfen Ihres Hofes soll an den königlichen Landvogt geliefert werden. Das ist der Befehl des Königs. Alles, was Sie an Hopfen brauchen, können Sie beim Gerichtsvollzieher kaufen.

- Ich habe den Hopfengarten selbst angelegt, sagt Germund. Er hatte mit gesenktem Kopf dagestanden und sie mit lauerndem Blick angesehen, aber jetzt richtete er sich auf und sah in die Augen der kleinen grauen Ratte. Als ich hierher kam, gab es keine Hopfenfarm, sondern ein Distelland, wo jetzt die Hopfenfarm ist. Weder der König noch sein Landvogt haben die Hopfenfarm hier gebaut, sondern ich. Also nehme ich die Hälfte von dem, was darin wächst, sonst wächst dort kein Hopfen mehr.

Aus dem Buch von Fabian Månsson Gustav Vasa und Nils Dacke Band 1
Månssons Trilogie spielt im 16. Jahrhundert, aber auf unseren ältesten Karten vom Anfang des 17. bis zum Ende des 19. Jahrhunderts sehen wir die Hopfenfarmen eingezeichnet, wobei die Anzahl der Stümpfe meist angegeben ist.
Hopfenpflücken auf der Vångatrakten
Skåne. Hopfenpflücken in der Region Vångat. Foto: Gunnar Lundh 1937. CC-BY
Erst 1860 wurde die Anbaupflicht abgeschafft, die damit etwa 400 Jahre lang Teil der schwedischen Gesetzgebung war (Schwedische Parlamentsverwaltung. Schwedische Verfassungssammlung 1736:0123 1 Byggningabalk). Heute werden etwa fünfzig schwedische Hopfensorten auf Julita-Farm in Södermanland als Teil des Programms "Kultivierte Vielfalt". Nur an wenigen Orten in Schweden hat der kommerzielle Hopfenanbau nach dem Aussterben im 20. Jahrhundert in kleinem Umfang wieder begonnen. Schwedische Brauereien sind völlig abhängig von importiertem Hopfen, hauptsächlich aus Deutschland. Allmogens alte Hopfenfarmen sind längst aufgegeben worden. Etwas zu ändern?
Humlegård am Alten Staberg
Moderner Hopfenanbau auf Gamla Staberg, einem alten, gut erhaltenen Berggut bei Kniva, etwa 10 Kilometer östlich von Falun, Dalarna. Foto: Edaen (CC-BY-SA)

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