Allmogen

Allmogens historische Hausarbeiten im September

Bis zum Ende des letzten Jahrhunderts lebte das einfache Volk in Schweden fast ausschließlich von dem, was die schwedische Natur zu bieten hatte. Die nordischen Völker waren weitgehend autarke Bauern, naturfolk wie Vilhelm Moberg die Schweden nannte, die von Land und Wald lebten.

I Tausende von Jahre, Hunderte Generationen hat die nordische Mythologie unseren Vorfahren Essen auf den Tisch gebracht. Generation für Generation. Doch wie sah ihr Überlebenskampf über die Tage und Jahreszeiten hinweg aus? Mit diesen Worten beginnt das alte Bauerngebet den September, den Monat des Herbstes:

Jetzt wird der Bauer seine Gerste ausdreschen,
Und der Fischer fängt den Hering frisch,
Schweinefleisch kann ich essen,
Auch Schafs- und Ziegenmilch.

In den Herbstmonaten ist gut ein Geschwür, und dann sollte Schafs- und Ziegenmilch verwendet werden, was ein besonders gutes Heilmittel ist. Achten Sie auf warme Bäder. Sie können auch Kräuter und Früchte verwenden, es ist nicht schädlich. In Wigten ist es gut, zu wandern, Haare abzuschneiden, Hochzeiten zu feiern, neue Kleider anzuziehen und so weiter und so fort.

In Vilhelm Mobergs Buch Das Jahr des Landwirts Der Herbstanfang wird auf den Tag des Heiligen Bartholomäus, den 24. August, festgelegt und dauert nach einer alten Berechnung bis zum Tag des Heiligen Clemens, dem 23. November. Moberg beschreibt den September als einen arbeitsreichen Monat für die nordische Öffentlichkeit:

Der September wird für den Landwirt von zwei dringenden Aufgaben überschattet: der Ernte der Frühjahrssaat und der Ernte der Herbstsaat. Und mehr noch als in anderen Jahreszeiten regelt das Wetter seine Arbeit, dieses Wetter des Herrn, das er abwechselnd segnet und verflucht, je nachdem, ob es ihm nützt oder schadet.

Nätterna förlängas och dagarna förkortas, och den 21 i månaden uppnås en viktig punkt: Då delar dagen och natten dygnet emellan sig; de delar rättvist och lika som bröder, som allmogefolk säger. Stubbåkrarna ligger öde och tomma, och höstplöjningen börjar. Det är i sanning en bråd tid för bonden.”

Moberg nämner även ”potatisveckan” vid Mickelsmäss — månadsskiftet september — då potatisplockningen kräver alla tillgängliga händer. Efter potatisen var det rovornas och foderbetornas tur att ryckas ur jorden.

Von meinem eigenen Hof in Ångermanland berichtet der Gouverneur der Grafschaft, Olof Nyberg, in einer Notiz aus dem Jahr 1764, dass im September die Ernte auf den Feldern abgeschlossen ist und es dann Zeit ist, den Atem der Rüben zu ernten. Es ist auch eine Zeit, in der das im August geerntete Getreide gedroschen wird. Sogar Flachs, früher ein wichtiges Exportgut in Ångermanland, wurde erst nach dem Einweichen in Wasser und dem Rösten zubereitet (Norrland-Arbeitsleben im 18. Jahrhundert).

In Alfred Kämpes Der Freiheitskampf der schwedischen Ommogens ab 1919 können Sie mehr über die Aktivitäten des Allmogs im September des 18. Jahrhunderts lesen, entnommen aus dem Buch des Propstes Reinerus Broocman Ein komplettes schwedisches House-Hole-Buch aus dem Jahr 1736. (Alfred Kämpe, Die Freiheitskämpfe des schwedischen Allmog, Band 2, S. 205)

Broocman schrieb diese Punkte hauptsächlich auf der Grundlage größerer landwirtschaftlicher Haushalte, aber wahrscheinlich auch in geringerem Maße auf der Grundlage kleinerer Haushalte nieder, und sie waren sicherlich nicht nur im 18. Jahrtausende.

Die Aufgaben vom September.
§ 1. Weizen wird gesät, Wiesen werden gerodet, gejagt, geschossen und gegraben.
§ 2 Jetzt werden Rüben und Wurzeln aufgenommen, der Kohl wird unten zerkleinert.
§ 3 Äpfel und Birnen werden bei den Fullmen gepflückt. Wenn die Kämme schwarz werden, ist es höchste Zeit dafür. Bald nach dem vollen Wachstum werden die jungen Bäume umgepflanzt.
§ 5 Jetzt wird das Vieh aufgestellt und angebunden, das Mastvieh aber getrennt, die Schafe werden gewaschen und geschoren. Sowohl junge als auch alte Schweine werden auf den Misthaufen gebracht. Die Koppel muss für die Ziegen gepflegt werden.
§ 6 Fohlen dürfen nicht bei trockenem Wetter freigelassen werden. Sobald es friert, darf das Vieh nicht mehr ins Freie, denn dann bekommen sie Halskrankheiten.
§ 7. Hühner, Gänse und Truthähne werden zu Geld gemacht; "die, die man nicht überwintern will, kommen in den Gänsestall, um gemästet zu werden.
§ 8 Es werden keine Krebse mehr gefangen, das Netz wird verlängert und herabgelassen, da die Fische in die Tiefe zurückkehren.
§ 9. Zu Hause werden Flachs und Hanf geröstet, gedroschen und gehäckselt, der Hopfengarten gemäht, die Scheunen gedeckt, mit den Menschen gespielt, die Bienenstöcke gehütet, Wachs geschmolzen usw. Abends und morgens wird gedroschen.

Också tjärbränning var en viktig syssla i september, där man framställde tjära ur stubbar och rötter av kådrik tall, så kallad ”tôrrve'”. Tjära användes till att smörja vagnar, tjära dörrar, knutskallar och uthus, och inte minst kyrktak, kyrktorntak och klockstaplar. I boken Aus den glücklichen Tagen der Selbstversorgung (1933) schreibt J.L. Saxon über die Arbeit auf einem Bauernhof in Närke in den 1850-60er Jahren, dass der September die Zeit der Erbsen-, Hafer- und Bohnenernte war, aber auch der Obst- und Beerenernte.

Von den Waldbeeren interessierte sich außer den Preiselbeeren niemand wirklich für sie. Sie bildeten große Teams aus verschiedenen Bauernhöfen des Dorfes, meist Frauen und Kinder. Sie wollten keine jungen Männer dabei haben, denn dann würde man nichts tun, sagten sie. Preiselbeeren zu pflücken war ein Vergnügen. Es wurde gutes Essen mitgebracht. Der Leng wurde in einem Malztopf zu Maische gekocht, die in Holzkübeln gelagert wurde. Wenn die "Lingemose" verzehrt werden sollte, wurden Sirup - sofern vorhanden - und Milchschaum hinzugefügt. Es wurde meist mit Kartoffeln gegessen.

Päron och äpplen torkades och användes i fruktsoppa tillsammans med torkade körsbär, russin och sviskon. Körsbär gjordes till saft. Plommon, krusbär och vinbär åts färska. Smultron och hjortron däremot ”utgjorde barnens uteslutande privilegium”. Blåbär tillvaratogs inte, utan användes bara för dess medicinska egenskaper.

”Hade någon dålig mage, anbefalldes han att på fastande mage äta ett kvarter färska blåbär dagligen. Mer än en försäkrade sig ha blivit botad för sin magsjuka genom en dylik kur.”

Laut Saxon war die Fruchtzeit in der alten bäuerlichen Gesellschaft eine Zeit der Kur. Von der Ernte wurde nicht viel verwendet, aber in dieser kurzen Zeit des Jahres wurde sie frisch verzehrt.

”Det var som en årligen återkommande brunnskur, som ibland åstadkom en förmånlig rensning i form av ”utsot” (diarré) — det var särskilt fallet med plommonen —, och alltid gav den åt hela organismen den uppfriskning, som frukten bättre än något annat kan ge. Man visste då ingenting om fruktens och bärens mineralämnen och vitaminer, men man visste att de voro förmånliga att förtära.”

Kräuter, Heil- und Haushaltspflanzen

”På den tiden var naturen ej en förborgad bok för den, som vistades i densamma, såsom fallet nu är med de flesta stadsbor. Man visste i en mängd fall vad växterna hette och, ännu mera, deras användning. Naturen var då en öppen bok, som talade och lovade.

Das Sammeln von Gewürzen, Heil-, Haus- und Färbepflanzen fand zu den Zeiten statt, zu denen sich die Pflanze am besten für diesen Zweck eignete, und das war allen wohl bekannt.

Kreuzkümmel war ein gängiges Brotgewürz.

Die seidige Wiesenwolle wurde zu Kissenbezügen verarbeitet, wenn schon nicht für andere, dann wenigstens für den Kleinen in der Wiege.

Über Pflanzen als Arzneimittel habe ich, wie erwähnt, ein ausführlicheres Werk geschrieben. Ich lasse sie daher hier weg und erinnere nur daran, dass eine Reihe von Kräutern als Arzneimittel bekannt und viel verwendet wurden.

Baldrianwurzel oder Lavendel wurden den Kleidern zugesetzt, um ihnen einen angenehmen Duft zu verleihen.

An den Wochenenden war der Boden der Hütte mit Wacholder oder in Ermangelung dessen mit Fichten bestreut. Das gab nicht nur den Anschein eines Wochenendes, sondern auch einen angenehmen Geruch. Und es war auch ein Desinfektionsmittel.

Om man i ett hus haft en smittosam sjukdom, gick man genom alla rummen med en brinnande enrisruska. Det var smittrening.” – J.L. Saxon, Aus den glücklichen Tagen der Selbstständigkeit, S. 128

Utöver medicinalväxter hämtades också mossa in från Närkes skogar. ”Brunmôse” användes för att täta väggarna med och ”vitmôse” användes som torkningsmedel vid skurning. Mossan togs på hösten innan det frös, torkades och förvarades för att brukas i mån av behov. Den torkade vitmossans förmåga att ta upp fuktighet beskrivs av Saxon som ”fenomenal”. Efter skurningen kastades den på dynghögen. Också renmossa samlades in:

”Renmossa togs och torkades för att brukas som inlägg mellan ytter- och innerfönster om vintern. Eftersökta voro då de röda lavkalkarne som prydnad. En del brukade torkade ringblommor därtill.”

Wichtige Tage im September

In der alten Bauernschaft war die "Mickelsmäss" eines der wichtigsten Wochenenden des Jahres. Dies war darauf zurückzuführen, dass die Ernte zu diesem Zeitpunkt eingebracht wurde. Die Mickelsmäss, ursprünglich ein katholischer Tag zu Ehren des Erzengels Michael, fand statt, wenn die Geschäfte mit mehr Lebensmitteln gefüllt waren als zu jeder anderen Zeit des Jahres. Es war auch üblich, dass nach diesem Wochenende Kerzen verschiedener Art angezündet wurden, die dann in den Wintermonaten brannten. In der darauffolgenden Woche hatten die Bediensteten außerdem eine Reihe von Rechten, wie z. B. Urlaub und das Recht, ihren Vertrag zu kündigen und eine Beschäftigung in einem anderen Betrieb anzunehmen.

Tjänstetiden för tjänstehjon sträckte sig förr från Mickelsmäss till Mickelsmäss, med undantag av den här friveckan, som har fornåldrig hävd: ”sju nätter mellan stämmodagen måga legohjon fria vara, men ej längre”, heter det här, ”sedan skola de i tjänst gånga” kan man läsa i Der Freiheitskampf der schwedischen Ommogens, Band 1, S. 174.

Quellen

Bondepraktikan, 1875
Kämpe, Alfred, Der Freiheitskampf der schwedischen Ommogens, Band 1, 1918
Kämpe, Alfred, Der Freiheitskampf der schwedischen OmmogensBand 2, 1919
Moberg, Vilhelm, Das Jahr des Landwirts, 1966
Saxon, J.L., Aus den glücklichen Tagen der Subsistenz : die Arbeit eines Bauernhofs in Närke vom 1. Januar bis zum 31. Dezember in den 1850-60er Jahren, 1933
Wichmann, Holger, Das Arbeitsleben in Norrland im 18. JahrhundertDokumente des Nordischen Museums

Daniel Sjöberg

Allmogens Meister und Gründer. Angehender Kleinbauer, Förster und Hypothekensklave auf einem kleinen Hof in Ångermanland. Mit einem Herz für Familie, Freiheit und frische Luft.

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Herausgegeben von
Daniel Sjöberg

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