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Das Museum - ein Vermittler zwischen Vergangenheit und Zukunft

Provinzialmuseum
"Unsere schwedischen Provinzmuseen sind ein großartiger Teil der kulturellen Einrichtungen des Landes. Gammelgården, Bengtsfors". - Arthur Engberg

"Während seiner Zeit als Kirchenpfleger schrieb Arthur Engberg diesen Artikel für die Gesellschaft zur Erhaltung der Ortsgeschichte. Es liefert so viele wertvolle und immer noch relevante Kommentare, dass wir es nicht versäumen können, es erneut zu veröffentlichen." - Kulturhistoriska Verlaget, Schwedische Landschaften und Natur (1955)

In unseren Museen sehen wir einen großen Teil der Geschichte der Mütter, ihr Leben am Wochenende und in der Gemeinde. Hier können wir uns einen Überblick über die technischen Fortschritte verschaffen, mit denen sie versuchten, eine karge und widerspenstige Natur zu beherrschen, sei es die Erde, der Wald, die Berge oder das Meer. Hier sehen wir den Übergang der verschiedenen Ränge von der primitiven zur komplexen Maschinenkultur der Gegenwart. Gleichsam vor unseren Augen entsteht der Stil, der sowohl den Menschen selbst als auch seine Schöpfungen charakterisiert, erlangt Festigkeit und Stabilität.

Es ist das unbestreitbare Verdienst unseres Altertums, dass es die faktische Basis unserer kulturellen Ansprüche zusammenführt. Von der Geschichtsschreibung ist zu Recht gefordert worden, dass sie ein möglichst getreues Bild vom wirklichen Leben und Wirken der Menschen geben soll. Die Erfüllung solcher Ansprüche setzt aber in der Natur der Sache eine hoch entwickelte Bewahrung der Vergangenheit voraus. Es ist keine Übertreibung zu sagen, dass die epochemachenden Beiträge zur Klassischen Forschung der letzten Zeit mit der Klassischen Archäologie verbunden waren und von ihr genährt wurden. Sowohl die Sprach- als auch die Religionsgeschichte sind dadurch in ein neues Licht gerückt worden. Das Studium der griechischen und römischen Altertümer im Allgemeinen wurde vertieft und fokussiert. Dank der Errungenschaften des klassischen Altertums hat es also eine Revolution in der Sichtweise auf die Geschichte des Altertums und die Bedeutung der klassischen Sprachen gegeben. Das Gleiche gilt für das Studium der Geschichte unseres eigenen Volkes. Hier eröffnet uns die Antike immer wieder neue Perspektiven und hilft uns, der Realität näher zu kommen.

Liegt nicht etwas Großes und Befreiendes in der Idee, historische Forschung zu einem lebendigen Anliegen des ganzen Volkes zu machen? Denn wenn es wahr ist, dass die Bewahrung von Altertümern ein notwendiger Teil dieser Forschung ist, so ist es auch wahr, dass die aktiven Mitarbeiter nicht mehr nur eine Handvoll Universitätsmänner sind, sondern die ganze Schar von Männern und Frauen im ganzen Land, deren uneigennütziges Interesse am Ort, seinen Erinnerungen und seiner Geschichte, eine Kraftquelle ersten Ranges in der Entwicklung unserer Provinzmuseen darstellt. Auf diese Weise wird die Erforschung der Vergangenheit zum Anliegen vieler, sie wird in die Landschaft hinausgetragen, ihr werden die Türen der Höfe auf außergewöhnliche Weise geöffnet.

Eine Landschaft und ihre Bewohner stehen in geistiger Wechselwirkung zueinander. Der Begriff der Kulturlandschaft wurde eingeführt. Es bedeutet, dass die äußere Natur, in der der Mensch lebt, sich bewegt und sein Wesen hat, von seinem schöpferischen Geist geprägt ist, in Art und Linienspiel von seinem Geist beeinflusst wird. Es kann kein Zweifel daran bestehen, dass dies der Fall ist. Unsere Provinzen wurden nicht nur durch Naturgewalten und geologische Prozesse geformt, sondern auch durch uns selbst. Der Stil des Geistes hat sich mit der Landschaft vermischt.

Umgekehrt hat aber auch die Landschaft selbst dazu beigetragen, den kreativen Geist der Menschen zu formen. Das innige Zusammenleben von Mensch und Natur über lange Zeitalter hinweg hat seiner Seele eine eigentümliche Färbung verliehen. Die Ergebnisse dieses Zusammenspiels finden sich vor allem in dem künstlerischen Stil, der das Werk ihrer Hände prägt, ein Stil, der vielleicht mehr ein Ziel als ein Abschluss, mehr eine Richtung als eine Vollendung ist. Sie zeigt sich bereits in der Welt der ersten Werkzeuge. Sie offenbart sich in jedem neuen technischen Fortschritt. Sie ist sowohl im Baugewerbe als auch im häuslichen Kunsthandwerk zu finden. Kurzum, das Künstlerische ist von Anfang an da. Archäologie und Kunstgeschichte sind also nicht zu trennen. Das Ding kann nicht von seiner Form getrennt werden. Was unter den Händen der Handwerker entstanden ist, wurde nicht nur zu praktischen Zwecken geformt, sondern wurde auch zum Ausdruck des ewigen Bedürfnisses des Geistes nach Schönheit.

Arthur Engberg
Arthur Engberg während seiner Zeit als Kirchenpfleger

Wie haben unsere Väter gefühlt, gedacht und gewollt? Welche Visionen haben sie ergriffen? Erik Gustaf Geijer spricht an einer Stelle von Künstlern als Offenbarern. Wo die Wissenschaft versagt hat, da geben sie die Antwort. Unser Herr hat - so meint Geijer - der Menschheit solche Helfer in den Weg gestellt, denen die besondere Gabe gegeben wurde, seine Absichten wie in Bildern zu interpretieren. Es ist in der Tat dankbar, dass es sie gibt. Wir können nicht ohne sie auskommen. Denn ohne sie wäre das Leben leer und arm. Es ist nicht immer so, dass sie selbst in der Lage waren, ihre eigenen Visionen zu interpretieren. Aber wenn eine Seele, deren Gedanken gleichsam über ihr stehen, so dass sie überrascht ist, entrückt ist und leidet, wenn eine solche Seele aus ihrem Reichtum herausgibt, dann geschieht etwas, dann entsteht etwas Neues. Es ist wirklich ein Akt der Schöpfung. Das Genie ist verblüffend in seiner Einfachheit, seiner Originalität, seiner Naivität. Deshalb ist das Genie auch kindlich, unmittelbar. Denn alle Kunst ist ein Stück der Seele. Der Künstler steckt sich selbst in sein Werk, diktiert sich selbst in seine Schöpfung, überträgt seine inneren Visionen und Erfahrungen darauf. Auf der anderen Seite extrahiert er aber auch Merkmale aus der Realität, interpretiert, deutet und fängt auf. Er schleicht sich von innen an die Realität heran, überrascht sie, eignet sich ihr verborgenes Geheimnis an.

Soldatendorf
Innerhalb des Denkmal- und Heimatvereins Värmskog wurde eine gute Initiative ergriffen, die weit über die Grenzen von Värmland hinaus Interesse geweckt hat. Ein altes Soldatendorf wurde renoviert und in ein Museum und eine Begegnungsstätte umgewandelt. Es wurde in seinen ursprünglichen Zustand zurückversetzt und im Stil des 19. Jahrhunderts eingerichtet. Im Hof wurde ein Gedenkstein aufgestellt, der an die Unterteilung und die Soldatenkompanien in Westvärmland erinnert. Eingeweiht wurde die Anlage von Vertretern des Värmland-Regiments und des Heimatvereins, dessen Vorsitzender, Landrat A. E. Westling, den Gedenkstein enthüllte. Das Värmland-Regiment hat großes Interesse an dieser Angelegenheit gezeigt und den Wunsch geäußert, dass in jeder Gemeinde ein Soldatendorf erhalten werden sollte. Wenn dies gelänge, würde - wie in Värmskog - neben einem kleinen Museum auch ein Treffpunkt für Begegnungen und Versammlungen entstehen.

Unsere Erfahrung mit dem Kunstwerk ist eine des Staunens über den Reichtum des kreativen Geistes, seine Unendlichkeit und Unvorhersehbarkeit. Wir spüren dort, dass das Geniale das Unreflektierte ist. Sie bricht als Vision und Offenbarung hervor.

Ein Museum ist kein Friedhof, keine Behausung der Toten. Sie ist und will ein Vermittler zwischen Vergangenheit und Gegenwart sein. Aber mehr als das. Sie will ein Erzieher sein, ein Helfer, ein Führer für die Menschen des Dorfes in ihrem Bestreben, ihre eigenen geistigen Bedingungen zu verstehen. Ich brauche wohl kaum zu betonen, wie wichtig es nicht zuletzt in unserer Zeit ist, ein Gegengewicht zur Degeneration und Wurzellosigkeit zu schaffen, die der Ansturm der materiellen Technik unbestreitbar mit sich bringt. Die Home-Grown-Bewegung scheint mir ein vielversprechender Aktivposten zu sein. Ein Museum sollte sich der Vertiefung und Erweiterung des Wissens, der Unterstützung und Erhaltung des Handwerks, der Verfeinerung und Verbesserung des Geschmacks und der Erweckung von Interesse und Liebe zur Geschichte und Kultur der Provinz widmen. Für die Lehrer und Schüler unserer Schulen ergeben sich erfreuliche Möglichkeiten für wertvolle Studienaufenthalte. Es sei mir der Wunsch erlaubt, dass alles getan wird, um den Umgang von Museen und Schülern miteinander zu fördern. So haben wir unsere Bildungsorganisationen und Non-Profit-Bewegungen. Sie haben allen Grund, sich zu treuen Hütern der Museen und ihrer wohlverstandenen Interessen zu machen. Von einer solchen lebendigen Interaktion zwischen den Menschen in der Provinz und dem Museum kann viel Gutes erwartet werden.

Unsere schwedischen Provinzmuseen sind bereits ein beeindruckender Teil der kulturellen Einrichtungen des Landes. Dank des Verständnisses und der Aufopferung sowohl der Öffentlichkeit als auch von Einzelpersonen haben wir schöne Ergebnisse erzielt. Aber es bleibt noch viel zu tun. Das Erste und Wichtigste bei jeder archäologischen Konservierung ist es, den tatsächlichen Bestand an archäologischen Überresten in der Zeit zu kennen und zu pflegen. Hier kann in vielen Fällen eine Verzögerung gefährlich werden. Nicht nur die Zeit selbst, sondern auch die menschliche Nachlässigkeit verschwendet unersetzliche Werte. Ich denke hier in erster Linie an den Zustand von Gebäuden, aber auch an andere Dinge, die der praktischen Nutzung im Wege stehen. Den aktuellen Bestand zu erfassen, ihn angemessen zu konservieren und vor Verfall und Zerstörung zu schützen, ist wohl eine dringende Aufgabe. In einem so großen Land wie dem unseren ist diese Aufgabe jedoch besonders anspruchsvoll. Sie erfordert viel sorgfältige Überwachung, gewissenhafte Aufklärung und effektive Information. Aber es stellt natürlich auch hohe Anforderungen an die Einsicht und das Urteilsvermögen der Zielpersonen der Feldarbeit. Je größer das Verständnis in der Gemeinde selbst für die Bedeutung und den Wert des Denkmalschutzes ist, desto leichter sind die Schwierigkeiten zu überwinden. Und hier haben die Landesmuseen die große Aufgabe, das Interesse der Menschen in ihren Bezirken zu wecken und zu steigern, und in dem Maße, in dem sie dazu in der Lage sind, tragen sie wirksam zum Erfolg der Rettungs- und Erhaltungsarbeit bei.

Durch die Säle der Museen zu schlendern, ist gleichbedeutend mit dem Erleben unserer schwedischen Kultur, wie sie auf verschiedenen Stufen und in verschiedenen Bereichen geprägt wurde und wird. Es bietet ein großartiges Bild von Arbeit und Kunstfertigkeit. Vor meinem geistigen Auge stechen sie hervor, diese unzähligen Generationen, die ihrem Werk ihren Geist aufgedrückt haben. In verschiedenen Bezirken haben sie ihre Arbeit getan und gute und schlechte Tage erlebt. Ich sehe sie in ihrer Härte und ihrem Streben, in ihrem Stolz und ihrem Eifer, in ihrem Hochmut und ihrer Kühnheit. Aber ich sehe sie auch in ihrer Zartheit und Schwäche, ihrem Humor und ihrer Melancholie, ihrem Fabulieren und ihrer spielerischen Phantasie, große Kinder, rastlose Seelen, in denen sich Tau und Schatten abwechseln, Kinder der Sonne und des Sommers, aber auch der Dunkelheit und des Frostes. So wurde ein Museum mit Leben gefüllt. Die Objekte erhalten Stimme und Sprechzunge. Aus dem Prunk des Herrenhauses, dem Hausrat der Hütte und der Hirten, den zahllosen Arbeitsgeräten und den erlesenen Kreationen des Heimwerkers begegnet uns der eigene Genius.

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