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Albertus Pictor - unser bedeutendster mittelalterlicher Künstler

Gemälde im Chor der Härnevi-Kirche, Uppland, mit Samson und dem Löwen. Die Gemälde wurden von Albertus Pictor und seiner Werkstatt in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts ausgeführt. Foto: Matteth, CC BY-SA via Wikimedia Commons

Einer der Künstler aus dem 15. Jahrhundert, der das stärkste Vermächtnis in Schweden hinterlassen hat, ist Albertus Pictor (Albrekt Painter), der mehr als 30 Kirchen, hauptsächlich in Uppland, Västmanland und Södermanland, geschmückt hat. Seine Kunst kann man am besten in den sechs Kirchen erleben, in denen die Bilder nie übermalt wurden: Härkeberga, Härnevi, Odensala, Täby, Floda und Kumla kyrkby.

Das 15. Jahrhundert kann als die Epoche der Wandmalerei in Schweden bezeichnet werden. Im ganzen Land wurden Kirchenwände und Gewölbe mit zahlreichen und oft farbenfrohen Bildern mit Motiven sowohl aus der Bibel als auch aus dem Alltagsleben des einfachen Volkes geschmückt. Später führte die Reformation zu einer Veränderung der kirchlichen Ideale in eine eher nüchterne Richtung, so dass in vielen Fällen die Kunstwerke weg renoviert wurden. Im 18. Jahrhundert begannen auch die mittelalterlichen Gemälde als vulgär empfunden zu werden, was dazu führte, dass viele von ihnen getüncht wurden. In einigen Kirchen können wir jedoch auch heute noch den Reichtum mittelalterlicher Bilder sehen, entweder weil die Gemälde in Ruhe gelassen wurden oder weil sie von verdeckenden Putzschichten befreit wurden.

Einer der Künstler des 15. Jahrhunderts, der das stärkste Vermächtnis hinterlassen hat, ist Albertus Pictor (Albrekt Målare), der mehr als 30 Kirchen, hauptsächlich in Uppland, Västmanland und Södermanland, dekorierte. Die Tatsache, dass mehrere von ihnen nicht der Verkalkung zum Opfer gefallen sind, zeugt davon, dass sein unverwechselbarer Stil geschätzt und für schützenswert gehalten wurde. Heute haben wir Grund, dafür dankbar zu sein. Pictors überaus reiche Bilderwelt ist eine fantastische Quelle des Wissens über die Lebensbedingungen im mittelalterlichen Schweden, während die von ihm ausgestatteten Kirchen herausragende Sehenswürdigkeiten sind.

Sterngewölbe in der Decke des Kirchenschiffs der Pfarrkirche von Sala in Västmanland. Die Kirche wurde im 14. Jahrhundert erbaut und erhielt in den 1460er Jahren ihre Sterngewölbe. Foto von Calle Eklund, CC BY-SA via Wikimedia Commons

Om Albertus Pictors bakgrund vet vi föga, men sannolikt föddes han på 1440-talet. Mycket tyder på att han som ung vuxen kom till Sverige från Tyskland. I några kyrkor har han lämnat efter sig signaturen “Albertus Ymmenhausen”, vilket antyder att han hade sina rötter i något av de tyska samhällen som under medeltiden kallades Immenhausen. Det skulle i sådana fall kunna förklara hans speciella stil, med en livfullhet och färgbearbetning som vid den tiden var ovanlig i Norden. Kanske hade han gått i lära någonstans ute på kontinenten innan han av någon anledning flyttade norrut.

Pictor verkar först ha varit bosatt i Arboga, där han 1465 registrerades som borgare. I Stockholms jordebok omtalas han första gången 1473, då han gifter sig med “Johan målares änka” och låter hennes barn få ut sitt fädernearv. Kanske var giftermålet ett sätt att överta en plats som målarmästare i staden, samtidigt som änkans försörjning tryggades. Med i boet förde hustrun ett hus vid Norreport, som blev makarnas hem.

Mellan 1479 och 1508 omnämns Pictor vid tio tillfällen i Stockholms tänkeböcker. Han kallas ömson “målare”, ömson “pärlstickare”, vilket innebär att hans konstutövning innefattat både kyrkomålning och pärlbroderi. Det finns även en notering om att han spelat orgel på en begravningsmässa i Storkyrkan. Han förefaller således ha varit en man med många begåvningar. Skattelängden vittnar också om att hans inkomster var högre än för andra inom samma skrå. 1507, då han måste ha varit närmare 70 år, beskrivs att han “på sängen ligger städse” av sjukdom, så att han måste företrädas av sin hustru i ett tvistemål. 1509 markeras hans namn med ett streck i Stockholms stads skottebok, vilket förmodligen ska tolkas som att han avlidit. Hustrun Anna finns dock kvar i skriftliga källor fram till 1522.

Deckengemälde in der Kirche von Härkeberga. Foto: Sniper Zeta, CC BY-SA via Wikimedia Commons

Pictors Stil und Technik unterscheiden sich erheblich von dem, was zu seinen Lebzeiten in schwedischen Kirchen üblich war. Oft werden Glasuren übereinander geschichtet, um Tiefe zu erzeugen. Auch der Detailgrad ist ungewöhnlich. Kleidung faltet sich, Haarsträhnen verschieben sich in verschiedenen Schattierungen, und Menschen werden inmitten natürlicher Bewegung dargestellt. Die Gesichtszüge sind vielfältig und ausdrucksstark, wie man es selten in der skandinavischen Kunst dieser Zeit sieht.

Was Pictor berühmt und geschätzt gemacht hat, ist jedoch nicht nur sein unverwechselbarer Ausdruck, sondern auch seine Weitläufigkeit. Viele der Kirchen sind mit einer erstaunlichen Fülle von Bildern ausgestattet. Es wurde kein Raum leer gelassen; der Raum zwischen den Bildern ist mit schablonierten Ornamenten gefüllt, während die Bildfelder durch Bordüren abgegrenzt sind. Das Paradebeispiel für diese Maßlosigkeit ist vielleicht die Kirche von Härkeberga, wo es an den Wänden und der Decke nur so von Figuren wimmelt. 

Gewölbe in der Kirche von Härkeberga. Foto: Niklas Tyrefors, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Pictor scheint die Biblia Pauperum (Bibel der Armen) zur Hilfe genommen zu haben, denn einige seiner Motive ähneln den Illustrationen des Buches. Es ist jedoch klar, dass der Künstler und seine Lehrlinge manchmal Schwierigkeiten hatten, die ungewohnten Einstellungen wiederzugeben. Einen Walfisch oder ein Kamel zu malen, ist vielleicht gar nicht so einfach, wenn man nur eine vage Vorstellung davon hat, wie sie aussehen, und in einigen Fällen ist es klar, dass die Künstler frei fantasiert haben. Die Kleidung und die Gesichtszüge der Menschen sind eher typisch für die schwedische Bauerngesellschaft als für die Menschen der Bibel, und seltsame imaginäre Tiere treiben sich in den Ecken herum.

Jona taucht in der Kirche von Täby aus dem Bauch des Wals auf. Foto: Björn Strömfeldt, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

En annan av Pictors mest kända kyrkor finns i Täby. Även här är interiören översållad av figurer, men mest omtalad är skildringen av en man som spelar schack med döden. “Jag spelar dig matt” har det stått ovanför bilden och vi kan se hur mannen förfärad tar sig för bröstet när han inser att spelet är förlorat. Döden grinar däremot belåtet. Som barn såg filmskaparen Ingmar Bergman denna målning och blev så gripen att han senare i livet använde den som inspiration till filmen Det sjunde inseglet.

Der Tod spielt Schach. Foto: Håkan Svensson via Wikimedia Commons

Pictor entwarf ein bestimmtes Muster für die Verteilung der Motive, das er in mehreren Kirchen wiederholte. Die Bilder des Neuen Testaments verlaufen entlang der Wände des Kirchenschiffs, während in den Gewölbedecken Szenen aus dem Alten Testament abgebildet sind. Im Kirchenschiff befinden sich Bilder mit moralisierenden Botschaften und eher profane Bildsprache. Es gibt häufige Warnungen vor Glücksspiel, Trunkenheit und Zauberei. Der Betrachter sieht Menschen, die auf mittelalterlichen Musikinstrumenten spielen, während die Gedankenwelt der damaligen Zeit in Motiven aus der Folklore deutlich wird. In der Kirche von Härkeberga sieht man zum Beispiel einen Milchhasen, der gestohlene Milch in ein Gefäß erbricht.

 Milchhase, Bär oder Kotzbrocken, die gestohlene Milch in ein Gefäß erbrechen. Der Milchhase war in der schwedischen Folklore ein magisches Wesen, das dazu diente, die Milch von den Kühen der Nachbarn zu stehlen. Foto: Achird, CC BY-SA 3.0 via Wikimedia Commons

Der Bildsatz enthält auch Wiederholungen. Ein Motiv, das in mehreren Kirchen wiederkehrt, ist das Rad des Lebens, das einen Menschen darstellt, der sich aufwärts zur stolzen Spitze des Lebens kämpft, nur um dann, alt und schwach, nach unten zu stürzen, dem erwarteten Tod entgegen. In seiner Hand trägt der Tod eine Schaufel, was darauf hindeutet, dass er bereit ist, das Grab des Mannes auszuheben. Der Tag des Jüngsten Gerichts, wenn die Toten aus ihren Gräbern auferstehen, ist ein weiteres wiederkehrendes Thema, das mit Inbrunst dargestellt wird. Eine Version zeigt sogar einen Mann, der sich beim Verlassen des Friedhofs den Schmutz aus einem Ohr kratzt.

Das Rad des Lebens in der Kirche von Härkeberga. Foto: Ulf Rydin, CC BY-SA 4.0 via Wikimedia Commons

Im Mittelalter, als nur wenige Menschen des Lesens und Schreibens mächtig waren und die Predigten in Latein gehalten wurden, müssen Bilder für die Kirchenbesucher sehr wichtig gewesen sein. In einer ansonsten bilderarmen Welt muss es ein starkes Erlebnis gewesen sein, die Kirchen zu betreten, die Pictor ausschmückte. Welchen Wert Pictors Gemälde für die Menschen der damaligen Zeit hatten und wie sie betrachtet wurden, können wir vielleicht gar nicht verstehen. Aber auch heute noch können wir von seinen gefühlvollen Erzählungen und dramatischen Szenen überwältigt werden. Die Bilder sind nun ein halbes Jahrtausend alt, faszinieren aber weiterhin und bringen dem modernen Menschen neue Botschaften.

I Lids kyrka i Nyköping har Pictor lämnat en signatur i form av ett självporträtt. Bilden är kraftigt nött, men det går ändå att urskilja en proper man i välskuren rock, hosor och snabelskor, allt enligt tidens mode. Ansiktet ramas in av ett tjockt hårsvall och ovanför huvudet finns en slinga med texten “Minns mig, Albertus, denna kyrkas målare” på latin. Det är en extravagant 1400-talsselfie, även om konstnären ödmjukar sig genom att knäböja i en bedjande position.

Det enda kända självporträttet av Albrekt Målare, med texten “Minns mig, Albertus, denna kyrkas målare”. Foto: Wikimedia Commons

Mit der heutigen Perspektive auf sein Lebenswerk können wir wohl sagen, dass Pictor Bewunderung verdient. Insgesamt hat er Hunderte von Quadratmetern bemalter Flächen hinterlassen, die einen großartigen Bilderschatz enthalten. Nur wenige, wenn überhaupt, würden es besser verdienen, als Schwedens größter mittelalterlicher Künstler angesehen zu werden, und sein Plädoyer, in Erinnerung zu bleiben, ist es wert, weiter gehört zu werden.

Fußnote: Derzeit gibt es 36 Kirchen mit Gemälden, die Albertus Pictor zugeschrieben werden. Der Zustand ist jedoch unterschiedlich. Seine Kunst kann man am besten in den sechs Kirchen erleben, in denen die Bilder nie übermalt wurden: Härkeberga, Härnevi, Odensala, Täby, Floda und Kumla kyrkby.

Lesen Sie mehr: 

https://historiesajten.se/visainfo.asp?id=635

https://popularhistoria.se/kultur/konst/konstnarer/medeltida-mastaren-albertus-pictor

https://sok.riksarkivet.se/sbl/Presentation.aspx?id=5647

http://christermalmberg.se/pictor/index.php

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